Veranstaltungen
Museums-Pädagogik
Märchenführungen, Workshops und die Kooperation zum Märchentag gestalte ich im Rahmen meiner Arbeit für die Stadt Eppstein. Im Vordergrund steht der pädagogische Auftrag, Kindern Geschichte mit Geschichten näherzubringen. Lernen, ohne das Gefühl zu haben, etwas lernen zu müssen ist mir hier ein Anliegen.
Die Märchenführungen im Besonderen erinnern mich an den Geschmack von Honig. Märchen Können den Geschmack auf das süße Leben wecken – Mut und Neugierde wecken, um auch schwierige Situationen zu meistern!
Aktuelle Veranstaltungen
Ich liebe meine Arbeit im Archiv der Stadt Eppstein bei Moni Rhode-Reith. Spannend sind vor allem die Geschichten, die ich zwischen den Zeilen finde und die Recherchen. Menschen auf der Suche nach einem Angehörigen zu unterstützen ist sehr spannend und bereichernd.
Eppsteiner Zeitung: Geschichte 18.12.2024 Stadtarchiv hat mehrere Väter und ist mindestens 100 Jahre alt
Monika Rohde-Reith zieht einen der vielen Ordner aus dem Regal, deren Inhalt noch gesichtet und registriert werden muss.Foto: bpa
Anders als bei der Eppsteiner Zeitung, deren Gründung ziemlich genau auf den 15. November 1924 zu datieren ist, gibt es beim Stadtarchiv durchaus unterschiedliche Einschätzungen dazu, wie alt das Archiv tatsächlich ist.
Für Stadtarchivarin und Museumsleiterin Monika Rohde-Reith sind ein fester Raum und die Möglichkeit einer öffentlichen sowie systematischen Nutzung maßgeblich. Und die, so die Archäologin, sei seit 1924 gegeben mit der Einrichtung von zwei Räumen mit „Wandgestellen“, einem „Tisch nebst Stühlen, damit zur Einsicht und zum Studium derselben Gelegenheit geboten ist“, heißt es im Antrag, den Burgkastellan Franz Burkhard am 8. November 1924 ans Rentamt des Fürsten zu Stolberg-Wernigerode schrieb. Er bittet die Beamten, zwei Räume im Querbau über dem heutigen Museum der neuen Ortsgruppe des Nassauischen Geschichts- und Altertumsvereins zu überlassen.
Für Rohde-Reith, waren die beiden Gründungen im Jahr 1924 wichtige Anlässe, um 100 Jahre „Pressefreiheit und Freiheit des Geistes“ in Eppstein zu thematisieren. Denn nur wer die Vergangenheit kennt, könne daraus für die Zukunft lernen, lautet ihr Credo. Beim Herbstspaziergang Anfang Oktober ließ sie einige Ereignisse aus dem Jahr 1924 Revue passieren. Verlagsgründer Franz Löber und Archivgründer Franz Burkhard spielten dabei wichtige Rollen.
Obwohl das Gründungsjahr 1924 aus Rohde-Reiths Sicht durch das Überlassen eines festen Raumes feststeht, bat sie ihren Vorgänger, den Historiker Bertold Picard, nach älteren Spuren im Archiv zu suchen. Der wurde fündig. Aus seiner Sicht ist die Gründung des Ortsverbandes des Nassauischen Geschichts- und Altertumsvereins 1919 ein entscheidender Schritt und vor allem die für 1920 dokumentierte Überlassung der Archivalien der Gemeinde als Leihgabe an den Verein als Gründungsdatum zu verstehen. Die Unterlagen, die zuvor auf dem Schulspeicher gelagert wurden, brachte der Verein 1920 zu Burkhard ins damalige Museum im Bettelbub. Die Gemeindevertretung sprach schon in einem Beschluss von 1920 vom „Burgarchiv“, während Burkhard in seinem Brief von 1924 noch von der „geplanten Einrichtung“ spricht, für deren Beaufsichtigung er als Konservator zuständig sei.
Maßgeblich beteiligt waren seit 1920 an der zentralen Lagerung der Eppsteiner Unterlagen der Erste Vorsitzende des neu gegründeten Geschichtsvereins, der evangelische Pfarrer Wilhelm Fink, und der zweite Vorsitzende, Carl Heinrich Müller, Mathematiklehrer in Frankfurt. Beide hatten sich dafür eingesetzt, dass die Unterlagen – mit Genehmigung der Gemeinde – eingesehen werden durften, sind also auch Gründerväter des Archivs.
Laut Picard lasse sich trefflich darüber diskutieren, wie ein Archiv zu definieren sei: So könnte schon das Sammeln von Dokumenten als Archiv bezeichnet werden. Das war in Eppstein seit dem Mittelalter der Fall. Viele dieser Unterlagen liegen im Hessischen Staatsarchiv. Aber auch im Eppsteiner Archiv liegen historische Dokumente. Die ältesten, Jahresrechnungen in geschnörkelter Handschrift auf handgeschöpftem Papier, stammen aus der Zeit um 1750. Sie überdauerten immerhin mehrere Rathausumzüge, wurden also als so wichtig erachtet, dass sie aufgehoben wurden.
1924/25 wurde das neue Archiv auf der Burg eingerichtet, die Archivalien wurden inventarisiert und von Franz Burkhard verwaltet. Er organisierte 1926 auch den Umzug des von ihm 1908 gegründeten Museums vom Bettelbub in die ehemalige katholische Kirche. Bis zu seinem Tod 1938 war Burkhard für Museum und Stadtarchiv zuständig. 1945 wurde das Archiv ausgelagert, weil der Querbau vermietet wurde. 1950 übernahm Gemeindemitarbeiter Heinz-Eberhard Vogel offiziell Museum und Burgarchiv. Allerdings gab es noch keinen Raum dafür. Von 1963 bis 1965 war der Eppsteiner Fritz Wollrab für das Archiv zuständig. Er lagerte einen Teil der Archivalien in Halbschränken auf der Museumsempore und begann mit der Sammlung von Fotos und Ansichtskarten.
1965 übernahm der promovierte Historiker und Bibliothekar Bertold Picard Stadtarchiv und Burgmuseum. Er leitete beides ehrenamtlich bis 2009 und begann mit der Neuordnung des Archivs. In Picards Zeit fiel nach der Gebietsreform 1977 die Übernahme sämtlicher Unterlagen und Archivalien aus den Registraturen aller Stadtteile. Dafür waren die Archivräume auf der Burg zu klein. Seit 1996 wurden im ehemaligen Volksbad im Keller des Rathaus II in der Rossertstraße weitere Regale und Kartenschränke aufgestellt, um die Fülle an Unterlagen zu verstauen. 2013 zog das Archiv in die ehemalige Kegelbahn im Bürgerhaus um und erhielt 2023 erstmals eine Satzung, die die Nutzung genau definiert. So sind Personendaten bis 110 Jahre nach dem Geburtsdatum geschützt. Trotzdem sei der Fund alter, ungültig gemachter Pässe aus den 1970er Jahren in Niederjosbach „ein Schatz für die historische Forschung“, ebenso alte Einberufungsbefehle aus dem Zweiten Weltkrieg. „Je später sie im Krieg datiert sind, desto jünger werden die Einberufenen“, sagt Rohde-Reith, zuletzt mussten gerade mal 16-jährige Jungen einrücken. Gespannt ist sie auf die nächsten Geburtsbücher. Im Januar ist der Jahrgang von 1914 verfügbar. Darin stehen neben Geburtsdaten auch weitere Eintragungen wie Hochzeit oder Tod.
Etliche Unterlagen sind bereits digitalisiert. Aber noch immer warten unzählige Ordner, Aktenmappen und lose Blättersammlungen darauf, sortiert und katalogisiert zu werden. „Dabei versuchen wir Stichworte zu vergeben, damit Unterlagen bei einer digitalen Suche leichter gefunden werden“, sagt Rohde-Reith und lobt Mitarbeiterin Sonja von Saldern für ihre Geduld: „Bis sämtliche Metallklammern aus den Papieren entfernt, Ort, Datum, Name und Inhalt im digitalen Archivsystem gespeichert und die Blätter in säurefreiem Karton verpackt sind, dauert es gut 20 Minuten, um eine Akte zu erfassen“.
In den langen Regalreihen hat jeder Stadtteil seinen Platz. Bremthal und Eppstein sind gut dokumentiert und nehmen fast die Hälfte der Regale ein. In Vockenhausen seien viele Gemeindeakten beim Bau des neuen Rathauses vernichtet worden. Lediglich die Heiratsbücher gehen noch bis in die 1930er Jahre zurück. Aus Ehlhalten gebe es einige wunderschön gestaltete Gemeinderechnungen aus der Zeit um 1780. Dafür gebe es über den Bau der Dattenbachhalle, die im nächsten Jahr 50 Jahre alt wird, kaum Unterlagen.
Für bekannte Persönlichkeiten, wie das Künstlerpaar Bergmann/Michel, und private Nachlässe gibt es eigene Fächer. Auch die umfangreiche Bilder- und Kunstsammlung des Museums hat ihren Platz im Archiv – „da überschneiden sich Archiv und Museum“, sagt Rohde-Reith. Die Kombination ihrer Stelle mit Museums- und Archivleitung ergänze sich gut. Die Forschung sei zwar oft nur ein „Nebenprodukt“ der Archivarbeit, biete aber jede Menge überraschender Einsichten.
Derzeit bereitet sie schon die nächste Ausstellung vor: Jahresausstellung und Osterspaziergang 2025 widmet die Museumsleiterin dem „Kriegsende“, den Herbstspaziergang dem Thema „Demokratischer Neuanfang“.
bpa
Die Märchenführungen machen Winterpause und sind zu den Osterferien zurück. Bis dahin lese ich viele Märchen und überlege, mit welchen Geschichten ich Kinter, Eltern und Großeltern überrasche!
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Märchenhafte Bienenführung auf Burg Eppstein
14. August 2024, Eppsteiner Zeitung
Im Rahmen der Museumspädagogik bot das Burgmuseum in den Ferien eine Führung zum Thema Bienen an. Etwa 20 Kinder der Ferienbetreuung der Comenius- Schule versammelten sich vormittags bei blauem Himmel und beginnender Hitze im Schatten der Burgmauern.
Museumsmitarbeiterin Sonja von Saldern gekleidet in ein grünes Gewand mit deinem Bienenhut auf dem Kopf, begann die Führung mit einem tierischen Märchen von einem Fuchs, der eine unschöne Begegnung mit einer Biene hatte. Bei der nächsten Station im Baumgarten erklärte die Pädagogin die Aufgaben der Bienen und ging auch auf Heilkräuter ein, die in der Natur zu finden sind.
Passend dazu wurde das Märchen der „Holundermarie“ vorgelesen. Von Saldern bezog die Kinder bei jeder Station mit ins Geschehen ein. Sie vermittelte perfekt die Botschaft, dass man vor Bienen keine Angst haben müsse und erklärte anschaulich, wie wichtig diese Tiere für die Natur sind.
Begeistert waren die Kinder, als es dann in das kühle Burgmuseum durch die so genannte „Märchentür“ ging. Bei dieser Station untermalte das Märchen der Gebrüder Grimm „Die Bienenkönigin“ die Führung und neben Perlen im Moos durften die Schüler auch Zucker, Holundersirup und Honig naschen.
Nach einer Erfrischungspause in der Kemenate bauten die Teilnehmer noch gemeinsam eine Bienentränke aus Naturmaterialien wie Muscheln, Holz und Korken. Zum Abschluss bekam jedes Kind eine winziges Glas Honig, das der Eppsteiner Imker Karsten Luther zur Verfügung Gestellt hatte. sr
Eppsteiner Zeitung, 22.08.2024
Die Natur durch Geschichten kennenlernen
14. August 2024. Höchster Kreisblatt
Märchenführung in den Sommerferien beschäftigt sich mit dem Thema Bienen
Eppstein – Sonja von Saldern trägt ein grünes Kleid, und einen Imkerhut. In ihren Händen hält sie ein großes, liebevoll gefertigtes Bienenmodell aus Holz, das die Kinder fasziniert betrachten.
Auf Burg Eppstein finden im Rahmen der Sommerferien zwei Märchenführungen statt. Die in Eppstein lebenden Autorin und Märchenerzählerin widmet sie dem Motto „Süße Bienen machen mehr als Honig“. Stadt und Burgmuseum sind Veranstalter.
Bereits beim ersten Anblick wird klar: Die jungen Teilnehmer erwartet ein besonderes Erlebnis. „Bienen haben ein geheimes Leben, von dem wir nichts wissen“, zitiert Sonja von Saldern das bekannte Sprichwort von Sue Monk Kidd und stimmt ein auf ihre Reise in die geheimnisvolle Welt der Bienen und Blumen. Die Märchenerzählerin ist bestens vorbereitet und wird nicht nur Geschichten erzählen, sondern auch wertvolle Informationen über das Leben der Bienen, Insekten und Pflanzen nahebringen.
Sonja von Saldern nutzt dafür verschiedene Stationen der Burg, die sie geschickt in ihr Programm einbindet. Die Märchen sind geheimnisvoll und spannend. „Warum der Fuchs nie mit erhobenem Schwanz umherläuft“ zeigt beispielsweise wie klug die Natur ist und was wir Menschen von ihr lernen können. Das zweite Märchen „Holundermarie“ ist eine Sommergeschichte für Groß und Klein. Geheimnisvoll ist der Holunder, der auch Frau Holle genannt wird. Der Abschluss „Die Bienenkönigin“, führt zum Thema Bienen und Bestäubung hin. „Eine Bienenkönigin ist sehr wichtig, denn sie hält das Bienenvolk zusammen“, erklärt Sonja von Saldern den gespannt lauschenden Zuhörern. Sie vermittelt kindgerecht Imkerwissen, zeigt auf, wie das Leben in einem Bienenstock organisiert ist und welche wichtige Rolle der Imker spielt.
Ein Glas Honig zum Abschluss
Die Autorin hat mit dem Eppsteiner Imker Karsten Luther gesprochen. Der spendiert den wissbegierigen Teilnehmern der Märchenführung ein kleines Glas goldgelben Honigs, gesammelt von den hiesigen Bienen. „Früher haben die Menschen die Bienen in hohlen Baumstämmen gehalten“, berichtet Sonja von Saldern. Und: „Bienen bestäuben die Blumen und Pflanzen, damit sie Früchte tragen können.“ Von Saldern betont danach, wie wichtig die kleinen Insekten für unser tägliches Leben sind.
Auf der Burg darf auch ein Museumsbesuch nicht fehlen. Deshalb werden auch die Ausstellungsräume betreten. Die Exponate sind spannend und laden zu Fragen ein. Als aller Wissensdurst gestillt ist, rundet eine kreative Aufgabe den Ausflug ab. Die Kinder basteln Bienentränken. „Auch Bienen haben Durst. Wenn es heiß ist, finden sie nicht so einfach Wasserstellen“, erklärt die Märchenerzählerin. Sie ergänzt: „Eine Bienentränke ist da im Garten sehr nützlich.“ Kleine Schalen werden mit Steinen und Moos und Tannenzapfen dekoriert. Mit etwas Wasser befüllt, verwandeln sie sich wertvolle Trinkquellen.
Viele neun Eindrücken bleiben im Kopf hängen, die nicht nur für Kinder interessant sind. In den Herbstferien am 22. und 23. Oktober finden die nächsten Märchenführungen auf Burg Eppstein statt. Dann dreht sich passend zur Jahreszeit alles um Gespenster. Angst muss niemand haben. Kinder im Alter von vier bis 12 Jahren und Begleitpersonen sind die Zielgruppe. Sie dürfen sich auf schaurig schöne Momente freuen. Weitere Informationen stehen im Veranstaltungskalender der Stadt. efx
Montag, 19. August 2024, Höchster Kreisblatt / Lokales
19.08.24, 13:37 epaper.fnp.de/webreaderv3/index.html#/486356/8-9
https://epaper.fnp.de/webreaderv3/index.html#/486356/8-9 2/3
Sonja von Saldern
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